Dem Fotografen und Künstler Magic Zycs gelingt es in seinen Bildern Momente einzufangen, die Geschichten erzählen.

Blicke, Gesten und ein durchdacht arrangiertes Setting schaffen eine Lebendigkeit, die das Auge dazu verführt, das Dargestellte je nach Stimmung in einer neuen Sichtweise zu erfassen.

Genau dieser Facettenreichtum macht die Fotos des Künstlers einzigartig. Bereits lange Jahre fest in der BDSM-Szene verwurzelt, bringt Magic Zyks Fantasien auf die Leinwand, die unsere Fantasie in die dunkelsten Ecken entführt.

Am 12.7.19 habt ihr im Rahmen einer Vernissage die Möglichkeit, die Bilder auf euch wirken zu lassen. Schlendert mit einem Glas Sekt in der Hand ganz entspannt durch unser Hamburger Ladengeschäft, das an diesem Abend von 18 – 22 Uhr für Euch geöffnet hat. Unser Team heißt euch herzlich willkommen. Der Eintritt ist kostenfrei und ab 18 Jahre. Einen Dresscode gibt es nicht.

Natürlich haben wir die Gelegenheit genutzt, um Magic Zyks ein paar Fragen zu stellen – schließlich sind wir neugierig!

Schauwerbegestalter, Maskenbildner, Grafik-Designer, Atelierleiter und später dann geschäftsführender Creative Director – deine Vita liest sich wie ein Streifzug durch die verschiedensten kreativen Branchen. Wie bist du eigentlich mit der Fotografie in Berührung gekommen und was hat dich dazu veranlasst, den Weg eines professionellen Fotografen einzuschlagen?

Bereits nach dem Abitur hatte ich die Idee Fotograf zu werden. Allerdings riet mir ein Bekannter, der ein Foto-Studio in Köln unterhielt dringend davon ab. Er meinte, in seinem ganzen Studiengang hätten nur drei Absolventen in dem Beruf Fuß fassen können. Ich verwarf also den Plan.

Als ich mit Mitte dreißig mein „Comming-Out“ als BDSMer hatte, erinnerte ich mich wieder der Fotografie. Fotos erschienen mir ein ideales Betätigungsfeld um erotischen Fantasien und Emotionen eine Gestalt zu geben. Ich hätte alternativ auch Schreiben oder Malen können, aber diese Disziplinen übten allein schon deshalb weniger Reiz auf mich aus, weil man dazu niemanden braucht.

Fotografie lies mich mit anderen interagieren und diese anderen waren zumeist auch noch spärlich bekleidete Frauen. Ich fand´s großartig.

Dann stellte ich allerdings fest, dass mir handwerkliche Fertigkeiten fehlten und ich besuchte viele Semester die Fotoakademie Köln, die mich in meiner fotografischen Entwicklung prägte.

Dein Künstlername beinhalten den Begriff Magie. Welche Momente sind für dich magisch und wie schaffst du es, die Magie im Bild festzuhalten?

Der Gedanke das Magic, die Magie – die viele in der Fotografie sehen möchten – versinnbildlichen soll, liegt nahe. Den Namen habe ich mir allerdings schon zur Schulzeit gegeben. In dieser Zeit fühlte sich jeder Junge, der einen Computer bedienen konnte als Wizard also Zauberer. Gerade auch die Generation meiner Eltern hielt es für blanke Zauberei, was Computer so konnten.

Aus dieser Zeit stammt der Name und später behielt ich ihn fürs Fotografieren einfach bei. Was Fotos magisch macht – um die eigentliche Frage noch zu beantworten – ist das Geheimnis. Bilder brauchen ein Geheimnis, darum hat auch Pornografie nichts  magisches. Man sieht alles, es bleibt nichts verborgen.

Es heißt, dass man dich […] im schwarzen Anzug, Bowler Hat und mit einem Gehstock oder einer Dressurgerte bewaffnet auf Partys oder Vernissagen […]1 antreffen kann. Wurde dir die Lust an der Inszenierung in die Wiege gelegt oder hast du diese erst im Rahmen des BDSM entdeckt, wo es ja auch viel um Inszenierungen geht.

Es gab die Lust an der Inszenierung schon vorher in mir, sie wurde aber mit Eintritt in die BDSM-Szene noch befeuert. Hier schien ein Platz zu sein, wo man sich außerhalb von Theaterbühnen auch mal in Szene setzen kann – vielleicht sogar muss – um wahrgenommen zu werden. Das gefiel mir.

Deine Models sind oft mit surrealen Elementen aus Märchen und Mythen in Szene gesetzt, Du schaffst es aber auch ganz realistische Portraits hervorragend einzufangen, wie man es zum Beispiel aus deiner Fotoserie „Wir sind die Szene“ kennt. Woher nimmst du die Inspiration für Deine Bilder?

Gefühlt kommen alle Ideen aus mir heraus, aus Dingen die mich beschäftigen oder umtreiben, aber ich lasse mich auch von anderen inspirieren. So gibt es viele fotografische Vorbilder die ich im Laufe meiner Ausbildung kennenlernte. Die Portraits in „Wir sind die Szene“ sind eigentlich eine Hommage an Richard Avedon, der in ähnlicher Weise einen Bildband „In the American West“ mit Menschen aus ganz Amerika aufgenommen hat.

Wie viel Zeit nimmst du dir für ein Shooting und nach welchem Gesichtspunkten suchst du deine Motive und Modelle aus?

Das hängt völlig von der Idee ab, manche Ideen habe ich über Wochen vorher geplant und vorbereitet, andere sind nahezu spontan entstanden. Ganz spontan jedoch nicht, denn ich beginne kein Shooting ganz ohne eine Idee, viele Kollegen machen das mit sehr guten Ergebnissen, ich kann das irgendwie nicht.

Wenn die Idee dann steht, überlege ich welcher Typ Frau oder auch Mann zu dem Bild passen könnte. Es funktioniert aber auch anders herum. Ich sehe eine Frau, die ich sehr gerne fotografieren würde und überlege dann in welche Bild-Idee sie hineinpassen könnte. Ist sie eher der Typ böse Stiefmutter oder Schneewittchen? Um eine Szene glaubhaft zu vermitteln, kann man nicht jede Person nehmen, so meine Erfahrung. Schauspieler mögen in fast jede Rolle schlüpfen können, aber die Modelle mit denen ich so arbeite, müssen etwas von dem was ich für das Bild brauche schon mitbringen.

Darf ich mal neugierig sein? Hast du eine persönliche Lieblingsfantasie, die sich immer wieder in deine Fotomotive schleicht?

Ja, habe ich. Es ist weniger eine Lieblingsfantasie als mehr ein Grundmotiv. Es gibt ein Thema das sich durch viele meiner Bilder zieht. So eine Art Refrain der immer wieder mal auftaucht. Um beim Beispiel Musik zu bleiben, es gibt Rock, Jazz und Pop, usw. Mein Genre ist BDSM. Das legt in Rahmen fest und innerhalb dieses Rahmens taucht ein zweites Motiv immer wieder auf. Mich verbindet damit eine Hassliebe. Finden musst Du sie aber selbst.

Wie kommt man an eine Fotosession mit dir, kann man dich einfach buchen oder suchst du dir deine Modelle selbst aus?

Man kann mich nicht buchen. Ich nehme keine Foto-Aufträge an. Ich suche mir die Models selbst, passend zu den Szenarien und spreche sie an.

Mitunter bin ich aber ganz froh wenn sich ein Model bei mir meldet. So finde ich schon mal jemanden für eine Idee, die schon lange auf meinem Stapel liegt, aber mangels der geeigneten Person nie umgesetzt wurde.

Webseite: http://www.magiczyks.de/

Zum Verkauf der aktuellen Vernissage-Bilder: https://eufory.de/Kunst__Magic-Zycs

Adman

Adman

Adman ist Medien-Informatiker und Unternehmer. Er arbeitet mit seiner eigenen Hamburger Werbeagentur im Bereich Neue Medien und PR. Neben seiner eigentümliche Zuneigung zu Zahlen, Algorithmen und Datenstrukturen besitzt er eine ausgeprägte Leidenschaft für die härteren Spielarten des BDSM. Bereits seit 1998 unterstützt Adman umfassend Projekte im Bereich BDSM und lebt seine Neigung am liebsten 24/7 aus.

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