Fetisch Fotografie Petteri T
Unsere Serie präsentiert die spannendsten Fetisch Fotografen international:Diesmal mit experimentellen Aufnahmen des finnischen Fetischfotografen Petteri T
Was reizt dich an Themen wie Fetisch, BDSM oder Aktfotografie?
Das Thema Fetisch und alternative Fotografie hat bei mir einen ganz natürlichen Anfang genommen, da ich den frühen 2000endern ein finnisches „Techno Kid“war. Ich habe mich regelmäßig außergewöhnlich gestylt, das bewundernde Feedback anderer Menschen bekommen und lese auch englische Fetisch-Magazine wie „Skin Two“. Die gesamte visuelle Ästhetik hat mich angesprochen und natürlich haben sich dann auch Elemente auch meine Fotografien übertragen.
Fetisch Fotografie wird immer populärer. Warum gab es lange Jahre so viele Vorurteile?
Ich bin mir nicht sicher ob es in der Vergangenheit wirklich so viele Vorurteile gegeben hat, oder dem Hier und Jetzt. Es gab Künstler wie Robert Mapplethorpe, David Lachappelle, Nobuyoshi Araki, Jan Saudek und auch andere, die mit dem Thema Erotik und Fetisch in ihren Arbeiten gespielt haben.
Ich kann die Vorurteile unter bestimmten qualitativen Gesichtspunkten verstehen. Viele Fetisch-Fotografen zeigen entweder nur „Porn-Art“ mit wenigen künstlerischen Aspekten, oder sind einfach zu langweilig oder zeigen nur „Hochglanz –Glamour Fetisch.“
Wenn man die typische Marquis Ausgabe öffnet, könnten die Fotos leicht von jeder Art Verkaufskatalog sein: Von Dosenfleisch, das von deinem lokalen Supermarkt verkauft wird, bis hin zu einer Auto Broschüre. Fetisch Fotografie wird vielleicht von einigen kommerziell orientierten Fotografen als nicht ambitioniert genug angesehen. Sie würden eher versuchen in die Vogue mit Ihren Bildern zu kommen, um kreative kommerzielle Fotoshoots umzusetzen, als Fetischfotografie.
Ich selbst identifiziere mich auch nicht ausschließlich als „Fetisch Fotograf“. Es gibt Aspekte der Fetischwelt, die mich inspirieren. Aber ich will mich nicht auf nur auf eine Thema in meinen Arbeiten beschränken.
Gibt es für Dich Tabus während einem Fotoshooting?
Ich habe während meiner Shoots noch nie Etwas illegales getan. Mit der Ausnahme Sicherheitspersonal an verlassenen Orten zu bestechen. Ich habe mich nicht wirklch mit der Thematik „Tabu“ vor diesem Interview auseinandergesetzt. Bisher gab es noch keine Ideen, die ich umgesetzt habe, die für mich „No Go’s“gewesen wären.
Hast du einen speziellen Fetisch, von dem du uns erzählen möchtest?
Ich bin eine klassische Elster: Ich mag alles lecken, was glänzt und eng ist, auch wenn das in meinen Arbeiten nicht klar visualisiert wird.
Was inspiriert dich? Gibt es Fotografen oder andere Künstler, die deine Arbeiten beeinflussen? Oder vielleicht etwas Generelles aus deinem Leben?
Wie bei anderen Künstlern inspiriert mich eine breite Palette verschiedenster Einflüsse aus Kunst, Fotografie, Grafik oder Industriedesign.
Es ist schwer, am Ende ausdrücklich meine Einflüsse zu identifizieren, sondern es ist eine visuelle Synthese aller Dinge. Früher beeindruckten mich Fotografen wie Robert Capa und Juha Helminen. Aber ich würde nicht sagen, das ihre Arbeiten sich in meinen wiederfinden.
Im allgemeinen bin ich von Menschen beeindruckt, die es hinbekommen verschiedenste Felder wie Kunst, Design, Wissenschaft und Technik zu etwas Neuem und Ehrfürchtigem zu machen, wie es zum Beispiel Neri Oxman getan hat.
Unperfekter oder Perfekter Körper. Was reizt dich mehr?
Hängt von der Definition eines perfekten Körpers ab. Normalerweise mag ich es, mit muskulösen Körpern zu arbeiten. Aber das ist bei Weitem nicht der einzige Körper, der für faszinierende Fotos verwendet werden kann.
Welche Musik oder welcher Song verkörpert deine Kunst?
Meine Arbeit und Prozesse sind stark von Musik oder auch eher durch Klangwelten beeinflusst. Je nach Laune und Stimmung meiner aktuellen Arbeit. Ich höre normalerweise Mix-Tapes aus dem Bereich Ambient oder experimentelle elektronische Musik wie zum Beispiel: „Power Elecronics und Field Electronics“. Aber auch richtig lärmendes Zeugs wie „Martial Industrial“ . Diese Musik spiegelt sehr gut die visuellen Atmosphären, die ich abstrakt versuche zu vermitteln und offen sind für Inspirationen.
Welche Projekte oder Träume möchtest du dir in deiner künstlerischen Zukunft erfüllen?
Ich möchte mehr rechnerische Aspekte mit meinen Arbeiten kombinieren und hoffentlich mit Menschen zusammen arbeiten, mit dem unterschiedlichsten Know-How in Kunst, sowie Wissenschaft. Kooperationen schaffen, wie es sie beispielweise im Computerdesign und der Mode gegeben hat.
Nächste Ausstellung: Rubbercult exhibition, Feb 2015 in London
Land: Finnland
Alter: 33
Website: http://petteri-t.com/