Young man with tape covering his mouth

Sie sind jung. Sie sind devot. Und sie lieben dominante Frauen.

Die neue Generation selbstbewusster Männer hat keine Scheu ihre sexuellen Bedürfnissen zu äussern und ihren eigenen Kopf haben. Auch Männer wollen sich hingeben, Härte spüren, sich völlig fallen lassen und Abenteuer eingehen, in denen sie zu folgen haben, und das, ohne ihre Männlichkeit dabei zu verlieren. Wir zeichnen ein Portrait selbstbewusster, emanzipierter Sklaven, die wissen was sie wollen und zu ihrer Unterwerfung stehen. Weg mit den Klischees. Weg mit der Sprachlosigkeit. Wir geben ihnen eine Stimme. Heute mit Anton, 32, aus der Nähe von Oldenburg.

Wie hat alles bei Dir begonnen und wann wurde dein Interesse an BDSM geweckt?

Das war wohl im zarten Teenager-Alter. Damals hatte ich irgendwas im TV gesehen. Ich weiß nicht mehr genau was es war, nur die Schatten der Personen waren zu sehen und man konnte erahnen das dort jemand gefesselt ist und geschlagen wird und dabei Lust empfindet. Ich weiß noch, dass ich beeindruckt war, was dafür für ein Vertrauen nötig sein muss. Und dann kamen halt die ersten Selbstversuche, zum Beispiel Recherchen im Internet zu diesem Thema. Und so nahm alles seinen Lauf.

Seit wann weißt du, dass du devot bist und von Frauen dominiert werden willst?

Das hat sich nach den oben genannten ersten Recherchen relativ schnell ergeben. Ich weiß noch, das ich mich von meiner damaligen Freundin, mit der ich mein „erstes Mal“ hatte, auch immer gerne fesseln lassen wollte. Das dürfte mit 16 gewesen sein. In den jungen Jahren blieb es aber auch bei ersten Fesselspielchen. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Fantasien und Wünsche dann auch immer weiter. Als ich 18 oder 19 war, kamen sogar die Fantasien, mich auch einem Mann unterwerfen zu wollen. Leider habe ich mich bis heute nicht dazu überwinden können beziehungsweise nicht den Richtigen dafür gefunden.

Auf was stehst du dabei genau?

Puh! Auf so vieles und das ist schwer zu beschreiben! Das Vertrauen und die Hingabe dabei sind mit nichts Anderem vergleichbar (wenn man es mit einer festen Partnerin auslebt). Aber auch die Schmerzen, die Erniedrigung machen mich einfach an. Das Gefühl jemandem zu dienen, und damit diese Person glücklich zu machen, gibt mir einfach eine innere Befriedigung – mehr als „normaler“ Sex mich jemals befriedigen könnte.

Dinge die dich an Frauen faszinieren und anziehen?

Ausstrahlung ist das magische Wort für mich. Dabei spielt das Äußere, Figur, Haarfarbe oder ähnliches weniger eine Rolle für mic. Da bin ich absolut nicht festgelegt. Was einfach sein muss ist das gewisse Etwas. Eine Ausstrahlung die mich „gefangen“ nimmt. Natürlich kann ein entsprechendes Erscheinungsbild eine bestimmte Ausstrahlung unterstützen, aber nur allein ein tolles Äußeres macht keine Frau interessant.

Dein liebstes Spielzeug aus dem Eufory Shop?

Oh, da sind sooo viele schöne Sachen dabei, wirklich schwierig sich da auf eine Sache festzulegen. Da ich aber einen ausgesprochenen Faible fürs Einsperren und Käfighaltung habe, finde ich den High-Risk-Cagenatürlich schon sehr reizvoll.

Was ist das Besondere an BDSM für dich?

In erster Linie eben das Vertrauen und die Hingabe, die nötig sind um sich wirklich auf BDSM einzulassen. Eine Beziehung dieser Art kann eine Vertrautheit schaffen, wie ich es so vorher noch nicht erlebt habe.

Weiß dein Umfeld davon? Wie denkst du darüber offen mit dem Thema umzugehen?

Gute, ausgewählte Freunde wissen davon. Ich würde gerne offener damit umgehen, nur lebe ich in einer sehr ländlichen Region. Hier gibt es viel Gerede über Andere und sicher auch den Ein oder Anderen mit etwas „zurückgebliebenen“ Einstellungen. Diesen kann man leider nicht immer aus dem Weg gehen, gerade wenn es Arbeitskollegen sind. Ich bewundere diejenigen, die wirklich so offen damit umgehen, dass es quasi Jeder weiß. Ich mache kein Geheimnis daraus, aber binde es auch nicht jedem auf die Nase.

Gibt es Probleme und wenn ja welche?

Hmm, nein eigentlich nicht!  Gut, es ist nicht ganz einfach eine Partnerin zu finden, vor allem in der Region in der ich hier wohne, aber ich denke das kennen die meisten männlichen Sub`s, egal woher sie kommen. Aber das ist auch das einzige Problem, das mir aktuell einfällt.

Hast du Berührungen mit der Szene und wie findest du Kontakt als Einsteiger?

Hier auf dem Land, wo ich wohne, gibt es keine „Szene“, jedenfalls nicht das ich wüsste. Dementsprechend habe ich keine Berührungen damit. Bis zur nächsten größeren Stadt wo es eine geben könnte,  muss ich über eine Stunde Autofahrt in Kauf nehmen, wozu ich alleine nicht wirklich Lust habe. Mit Partner/in wäre das vielleicht anders.

Gedanken zur Szene generell?

Da ich so gut wie keinen Kontakt zur „Szene“ habe, kann ich dazu nichts sagen.

Was wünschst du Dir für Fetisch Parties in Hamburg? Wo kann man gut ausgehen, wenn man „Lust“ hat?

Kann ich leider nichts zu sagen, Hamburg ist zu weit weg, um einfach mal zu einer Party zu fahren.

Vielen Dank für deine Offenheit!

Neo

Neo

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1 Comment

  1. Fly
    17. April 2015 at 10:09

    Schön geschrieben ! das muss ja eine sehr ländliche Gegend sein…. ich dachte auch das es bei mir sowas nicht gibt. Aber selbst hier in Celle gibt es sowas 😉 ich wünsche dir viel glück das du in deiner Gegend doch noch was findest ! und alles gute für die Zukunft 🙂