Bondage ist keine Erfindung unserer Zeit, sondern findet ihren Ursprung in der japanischen Fesselkunst, dem Shibari. Das traditionelle Fesseln wurde schon im Mittelalter angewandt, damals jedoch nicht als erotisches Spiel, sondern um den Gegner zu bezwingen. Samurai Krieger nützen diese Kunst, um ihre Feinde beinahe verhungern zu lassen und diese so zu verschnüren, das ein Entkommen natürlich nicht möglich war. Ausserdem gibt es weitere Quellen, die eine andere Herkunft des japanischen Bondage bestätigen und ihren Ursprung in Klöstern sehen, in denen die Kunst der Seile als Form der absoluten Mediation zelebriert und genutzt wurde, um mit sich und dem Leben ins Reine zu kommen. Auch heute ist japanisches Bondage sehr beliebt und begeistert immer mehr Menschen überall auf der Welt.
Es folgt strengen Regeln, die aber gerade bei geübten, harmonisierenden Fesselpartnern modern aufgebrochen werden und der Spaß, die Harmonie und Erotik im Fordergrund steht. Die Seilführungen sind oftmals sehr harmonisch und ästhetisch. Menschen die sich gerne fesseln lassen, beschreiben den Akt als geborgenes Gefühle, neben der Erotik. Ruhe und Nähe stehen dabei im Vordergrund.
Seit Filme wie Fifty Shades of Grey ein neues Publikum an das Thema BDSM herangeführt und begeistert haben, gibt es aber immer mehr Menschen, die die oft unrealistischen Szenen, in denen Praktika vorgelebt werden, als eine Anleitung betrachten, selbst Bondage oder SM auszuprobieren.
Safety first!!!!
Das dabei die Filmindustrie auf Effekte setzt, die oftmals dem Körper schaden wie z.b das Fesseln mit Kabelbindern, wie im Falle von Fifty Shades, of Grey wird dabei ausser acht gelassen. Auch wird anscheinend völlig ignoriert, das bei einem erotischen Spiel dieser Art, vor allem eines im Vordergrund steht: beidseitiges Einverständnis und Aufklärung.
Anstatt antifeministischen Missbrauch zu propagieren, die Frau als (un)freiwilliges Opfer darzustellen, wie es Fifty Shades of Grey tut und Praktiken anzuwenden, die Körperteile ungünstig abschnüren und verletzen, mit zum Beispiel falschem Spielzeug aus dem Baumarkt, sollte man sich verantwortungsvoll mit dem Thema auseinandersetzen.
Natürlich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und somit kommen auch Materialien hinzu, die ein erfahrener BDSM’ler sich aus allen Bereichen des Lebens zusammensucht, jedoch sollten Anfänger absolut davon absehen diese zu nutzen und unsere Empfehlung ist: Wissen, Informieren, Testen: Aber Safe! Deswegen raten wir absolut von der Variante des Kabelbinders ab, die im oben genannten Film vorkommt und verweisen auf Seile, Lederfesseln und andere Accessoires die hautfreundlich sind und Freude bringen.
Aber warum sind Kabelbinder so gefährlich?
Kabelbinder bestehen aus festem Kunststoff, welche über eine Rastung immer enger gezogen werden. Das Problem ist, macht man eine Raste enger, kann man diese danach nicht mehr lockerer machen. Das bedeutet, das Blutstauungen auftreten können, die Durchblutungsstörungen hervorrufen können, Schwindel auftritt, Schürfwunden entstehen oder das Material extrem tief ins Fleisch einschneidet. Eine sehr unangenehme Variante, die sicherlich weder zur Lust führt, noch zu einer Wiederholung.
Kabelbinder lassen sich ohne Werkzeug wie stabile Scheren oder besser Seitenschneider überhaupt nicht öffnen. Wenn man also dennoch in so einer Lage ist, sollte man diese Werkzeuge bereit liegen haben, um im Notfall blitzschnell agieren zu können. Denn das die Fesseln zu eng sein werden, ist in diesem Falle so sicher wie das Amen in der Kirche. Ein Messer zu nutzen, um die Schnürung aufzubekommen, ist in diesem Fall unter gar keinen Umständen zu empfehlen, da diese aufgrund ihrer hohen Verletzungsgefahr total ausscheiden.
Ebenfalls ist im Halsbereich, absolut von der Fesselvariante mit diesem Material abzusehen! Wir empfehlen hierfür Halsfesseln aus Leder, die es in zig Ausführungen gibt.
Wer also gerne fesselt, dies ausprobieren möchte, aber auf Lust und Sicherheit setzt, ist mit Seilen aus Naturmaterialen, Lederhandfesseln besser aufgestellt und trifft die richtige Wahl. Die Seile lassen ausserdem individuellen Bewegungsfreiraum und eignen sich vor allem bei einer Hängebondage besonders gut.